Auf der Insel Santo Antão
Yoga Reisebericht

Reisebericht: Yoga und Wandern auf den Kapverdischen Inseln

Unsere Mitarbeiterin Nadine Kohli war im April 2023 bei unserer ersten elftägigen Wander- und Yogareise auf den Kapverden mit dabei. Gemeinsam mit ihren Mitreisenden hat sie zwei von den rund 15 Inseln kennengelernt: São Vicente und Santo Antão. «Am liebsten wäre ich ein paar Wochen länger geblieben, um weitere Inseln wie São Nicolau, Fogo oder Praia zu entdecken.» Dass Nadine nach wie vor Fernweh nach den Kapverdischen Inseln hat, hört man fast aus den Zeilen ihres Reiseberichts raus. Packt auch Sie das Fernweh?

Zur Einordnung: Wo liegen die Kapverdischen Inseln?

Die Kapverdischen Inseln, es sind deren gut 15, liegen im Atlantischen Ozean, zirka 570 Kilometer von der Westküste Afrikas entfernt. Sie sind für die kreolische portugiesisch-afrikanische Kultur, die traditionelle Morna-Musik und die zahlreichen Strände bekannt. Zwar habe ich nicht jede Insel besucht. Dennoch habe ich gespürt, dass jede Insel ihren individuellen Charme versprüht. 


Die Reisegruppe

Gemeinsam mit der Yogalehrerin Sandra Eigenmann, die unsere Reise bereits von der Schweiz aus begleitet, zählen wir acht Reisende. Vor Ort dann treffen wir auf Melissa Pacheco und Fredson Costa. Das schweiz-kapverdische Paar leitet vor Ort unsere Partner-Reiseagentur. Fredson ist es auch, der unsere Wanderungen führt und uns seine Heimat näherbringt. Bei Gruppenreisen schätze ich es, in so überschaubaren Gruppen unterwegs zu sein. 


Die Naturschönheiten

Gleich vorneweg: Die Reise war vollgepackt (im guten Sinne) mit kontrastreichen Landschaften und spektakulären Wanderungen. Schon an unserem zweiten Tag, kaum stehen wir auf dem Cova Krater, bin ich von der Schönheit der kapverdischen Natur überwältigt: Sind da zum Beispiel die etlichen Pflanzenarten, die uns unser Wanderleiter Fredson unterwegs zeigt. Darüber hinaus vermittelt er einem Hintergründe über das Land und dessen Kultur. Es ist schön, dass ein Mensch solch eine Leidenschaft für seine Heimat – bei Fredson ist es die Insel Santo Antão – verspüren und einen damit anstecken kann.

Wanderstöcke und Trittsicherheit

Beim Wandern auf den Cova Krater unterstützen mich meine Wanderstöcke tipptopp. Ansonsten geht es eigentlich ganz gut ohne Wanderstöcke. Sicher ist es für die Wanderungen von Vorteil, wenn man eine mittlere Kondition hat und trittsicher ist. 


Das Yoga

Während den jeweiligen Yogaeinheiten draussen, am Morgen und am Abend, können wir immer wieder auf die Berge oder das Meer schauen. Wenn dann mal die Augen zu sind, lauschen wir den Geräuschen der Natur und spüren die Sonnenstrahlen und der sanfte Wind auf der Haut. So schön!

Sanftes Yoga für Yoga-Anfänger*innen

  • Unsere Yogalehrerin Sandra unterrichtet während unserer Reise nach der Viniyoga-Methode, ein sehr sanftes Yoga also, das für Yoga-Anfänger*innen perfekt geeignet ist. Gleichzeitig ergänzt es das Wandern, den aktiven Teil der Reise, sehr gut. Sie zeigt die Übungen vor, leitet sie danach mit Worten an, um uns auch mal zu korrigieren. Und wir wiederum, können uns so auf uns und die Übungen konzentrieren. 
  • Für die Personen, die sich mehr Dehnung wünschen, zeigt Sandra jeweils Alternativen vor. Allgemein passt sie die Übungen der Gruppe an, das schätze ich sehr. 

Wann und wie lange üben wir Yoga

  • Die Yogaeinheiten passen zum Tagesprogramm. Wenn wir also früh los gehen, üben wir kein Yoga am Morgen. Dafür geniessen wir am Abend, je nachdem wann wir zurück in der Unterkunft sind und je nach Müdigkeit, eine kurze Yogaeinheit à 30 Minuten.
  • Generell dauern die Yogaeinheiten zirka 50 Minuten. 
  • Wir richten unsere Yogaeinheiten nach der Sonne. Je nach Lage der zum Teil ungedeckten Yogaplätzen praktizieren wir eher gegen die Sonnenuntergangs- oder die Sonnenaufgangszeit.

Im, am und auf dem Wasser

Wer auf den Kapverden wandert oder Yoga übt, der mag ab und an eine Abkühlung. Da bin ich mir sicher. Perfekt dazu natürlich das Meerwasser, das die wundervollen Strände umarmt. Oder die «wilden» Swimming-Pools von Sinagoga. Einen weniger wilden Swimming-Pool dafür einer, in dem ich ab und an auch ein paar Längen schwimme, gibt es im Garten bei der einen Unterkunft, der Quinta Cochete. 


Ein weiteres Highlight für mich ist unser Bootsausflug nach Monte Trigo. Der Ort liegt dem höchsten Berg der Insel Santo Antão, dem knappen 2000er Tope de Coroa, zu Fusse. Monte Trigo bleibt mir in Erinnerung, weil ich hier meine erste Languste ever esse. Und vor allem lerne, wie man sie isst: Fredson und sein Papi (er ist unser Fahrer) zeigen mir beide, wie ich mit meiner Zange die Schale aufbrechen kann und wie ich auch an das «versteckte Fleisch» rankomme – Fredson mit Worten und sein Papi mit Handzeichen. Ich glaube, ich wäre heute noch dran, wenn wir nicht irgendwann weitergemusst hätten ...

Das Kulinarische

Und wenn ich schon mit dem Thema Essen beginne, mache ich gleich dort weiter. Wir essen während der ganzen Reise abwechslungsreich und reichhaltig: Meistens werden wir mit sehr feinem frischen Fisch oder Meeresfrüchten verwöhnt. Dazu gibt es Reis, Pommes, knackiges Gemüse und Salat. Natürlich probiere ich auch das kapverdische Nationalgericht «Cachupa». Es ist ein Eintopf aus Mais, Bohnen, Gemüse, Süsskartoffeln und Fisch oder Fleisch.

Was ich vor meiner Reise nicht wusste: Auf der Vulkaninsel Fogo, im Kra­ter­kes­sel des Vul­kans Pico do Fogo, wird seit dem 19. Jahrhundert weisser und roter Wein gekeltert. Ein Glück im Unglück: Die Reben wurden beim Vulkanausbruch im 2014 verschont ...  


Fazit und Tipp

Ich empfehle diese Yoga- und Wanderreise allen, die ebendiese Kombination mögen, gerne aktiv in der Natur unterwegs sind und gerne draussen Yoga üben. Sofern zeitlich für Sie möglich, hängen Sie noch ein paar Tage an unsere Gruppenreise an, um die Inseln Fogo und Santiago individuell zu bereisen. Oder Sie verlängern Ihre Zeit in Mindelo, São Vicente, um all die traumhaften Strände mit den sogenannten Aluguer (Sammeltaxis) zu entdecken und zu geniessen.