Hausboot auf den Kerala Backwaters, Indien

Reiseglück – Tipps für nachhaltiges Reisen

Gibt es «Glück», das beim Reisen zu persönlichem, gemeinschaftlichem und globalem Wohlbefinden beiträgt? Ja! Zu jedem einzelnen Buchstaben des Wortes geben wir Tipps weiter oder sagen Ihnen, wie wir es in unserem Reiseunternehmen handhaben. 

G wie gemächlich

Gemächlich unterwegs sein heisst, sich Zeit lassen. Je langsamer wir uns in der Welt bewegen, und auch mal einen Halt an einem Ort einlegen, desto mehr erleben wir und wir haben genügend Zeit, das Erlebte zu verdauen. Vielleicht kommen wir so ins Gespräch mit Mitreisenden oder mit den Menschen, die an jenem Ort leben? Damit wir so richtig in das Land und seine Kultur eintauchen.


L wie lokal

Gibt es an unserem Reiseziel kleine, familiengeführte Unterkünfte, die wir bevorzugt buchen können? Mitbringsel für Freunde und Familie und eigene Reiseandenken sind immer was Schönes. Je nachdem finden wir die Sachen auf dem Markt in der Gegend oder bei einem Nachhaltigkeitsprojekt, das zum Beispiel den Erhalt von lokalem Handwerk fördert.


Ü wie Überraschung

Wie wäre es, wenn wir Orte entdecken, die nur wenige Menschen besuchen? Eine versteckte Nebenstrasse erkunden, ein kleines Ortsmuseum besichtigen oder in einem Restaurant essen, das auf keinem bekannten Portal bewertet ist. Das bedeutet aber nicht, dass wir beliebte Sehenswürdigkeiten ganz meiden müssen. Auch Hotspots haben ihre besonderen Momente – etwa früh morgens oder spät abends, wenn sie in einem anderen Licht erscheinen. Einige sind nachts beleuchtet und erstrahlen in einem ganz neuen Glanz.

Allgemein sollten wir eine Reise nicht unvorbereitet antreten. Wer sich mit den lokalen Gepflogenheiten und den Dos and Don'ts vertraut macht, vermeidet unangenehme Überraschungen – etwa verwunderte Blicke wegen unpassender Kleidung.


C wie CO2-Ausstoss

Wir wissen, dass unsere Reisen durch das Transportmittel Flugzeug nicht klimaneutral sind – und erheben auch keinen solchen Anspruch. Unsere Motivation ist es, unseren Gästen Reisen zu ermöglichen, die sie mit Menschen auf der ganzen Welt zusammenbringen und Toleranz sowie Verständnis für unterschiedliche Lebensweisen und Lebensräume fördern. Statt, salopp gesagt, unser Gewissen mit der «klassischen» Flugkompensation zu beruhigen, unterstützen wir – gemeinsam mit unserer Kundschaft – konkrete Naturschutzprojekte, die langfristig Wirkung zeigen.

Darüber hinaus fördern wir keinen Massentourismus, der nicht nur durch häufige Flüge innerhalb des Reiselandes, sondern auch in anderen Aspekten der Nachhaltigkeit problematisch ist. Bei der Zusammenstellung unserer Reisen schätzen wir ab, welche Transportmittel auf bestimmten Strecken die geringsten Treibhausgasemissionen verursachen. Dabei wählen wir die Optionen sorgfältig aus und berücksichtigen sowohl Zeit als auch Kosten.

Was wir auf Reisen auf eigene Faust ausserdem tun können

  • Gegen überhöhten Wasserverbrauch: Kein Fünf-Sterne-Hotel aus Beton mit Klimaanlage, Pool in der Wüste, Golfplatz und englischem Rasen, dafür ein kleines, traditionell gebautes Hotel oder ein grosses Hotel, die auf die Umweltverträglichkeit ihrer Betriebsweise Wert legen.
  • Gegen die Abfallflut: Mehrwegflasche und Jutebeutel einpacken, beim Plastiksack abwinken, gebrauchte Batterien, Rasierklingen o.ä. heimnehmen, Lokalitäten mit kleiner Speisekarte statt mit Riesenbuffet wählen.

K wie korrekter Preis

Wir konzipieren unsere Reisepreise so, dass die Mitarbeitenden von den sogenannten Leistungserbringer in einer Destination, z.B. Unterkünfte, oder von unseren Partneragenturen faire Löhne erhalten – und nicht zuletzt auch die Mitarbeitenden unserer Firma. Gleichzeitig wählen wir Produkte aus, Unterkünfte, Aktivitäten oder Fortbewegungsmittel, die Angebot und Nachfrage der bereisten Destination im Gleichgewicht halten. Kurz gesagt: Wir fördern Nischen- und keine Massenprodukte.

Thema Trinkgeld: Wir geben gerne Empfehlungen ab für Trinkgelder. Wenn das Trinkgeld an einem Ort ein fester Bestandteil des Lohnes ist, erwarten es die Menschen an einem anderen Ort nicht oder nehmen es gar als Beleidigung auf. Da gilt es situativ zu entscheiden und sich vorab mit der Reisedestination auseinander zu setzen (siehe auch Ü wie Überraschung).


Quelle

Die Idee dieser sogenannten G.L.Ü.C.K.-Formel stammt von der Schweizer Non-Profit-Organisation fairunterwegs. Seit 1977 setzt sich die Organisation für eine neue Art des Reisens ein. Für ein faires und umweltfreundliches Unterwegssein, welches das Wohlbefinden der Reisenden und der Lokalbevölkerung erhöht. Fairunterwegs animiert mit praktischen Informationen Reisende zur konkreten Handlung und engagiert sich für eine nachhaltige Tourismuspolitik.

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