«Face down please, Madam» höre ich eine sanfte Stimme und ich drehe mich auf meiner Massageliege auf den Bauch. Die wunderbare, von zwei Therapeutinnen synchron ausgeführte, Ölmassage, die leise Hintergrundmusik und das Vogelgezwitscher draussen lassen mich komplett herunterfahren. Mit jedem präzise ausgeführten Handgriff entspanne ich mich mehr und mehr und ich realisiere, dass ich angekommen bin: Im Ayurveda-Hotel Barberyn Beach.
Das Hotel liegt am südlichsten Zipfel von Sri Lanka, in Weligama. Unsere Mitarbeiterin Bea Weibel erzählt Ihnen, wie sie ihre Ayurveda-Kur erlebt und warum sie 100-Mal täglich Danke sagt.
Ärztliche Anamnese und individueller Behandlungsplan
Nach meiner Ankunft und Bezug meines schönen Zimmers mit fantastischem Blick auf die dschungelartige Anlage und das Meer, steht mein Erstgespräch mit Dr. Pushpa an, der langjährigen und sehr erfahrenen Ayurveda-Ärztin.
Anhand des Blutdrucks, meines Gewichts, der Pulsdiagnose, dem Check der Zunge und der Augen und vielen Fragen zu meiner Gesundheit, meiner Verdauung, meinem Lebensstil und den Gründen für meine Anwesenheit, erstellt Dr. Pushpa ein individuell auf mich abgestimmter Behandlungs- und Ernährungsplan.
Bea Weibels Zimmer der Kategorie «Deluxe Room».
Mein täglicher Behandlungsplan
1 Stunde Ganzkörper-Ölmassage,
15 Minuten Dampfbad,
30 Minuten ruhen nach der Applikation von diversen Kräuterpasten auf meine körperlichen Schwachstellen wie Nacken- und Schultermuskulatur, danach folgt ein Kräuterbad.
Dazu kommen nachmittags Akupunkturnadeln mit 30 Minuten Ruhezeit – regelmässig versinke ich in einen kurzen, wohltuenden Tiefschlaf.
Allgemein gehört viel Entspannung und Ruhe zur Kur. Das ist hier oberstes Gebot.
Gründe für eine Ayurveda-Kur
Aus den Gesprächen mit anderen Kurgästen und auch aus meiner Arbeit weiss ich, dass die Gründe für eine Ayurveda-Kur sehr unterschiedlich sind. Von sehr vielen Gästen höre ich immer wieder, dass der stressige Alltag zu Hause zu einer konstanten Erschöpfung führt und sie sich viel Ruhe, Entschleunigung und Zeit für sich wünschen.
Zudem wollen die meisten einen bewussten Fokus auf ihre Gesundheit legen, etwas, das zu Hause im durchstrukturierten Alltag oft zu kurz kommt.
Ayurvedisches Essen
Ein sehr wichtiger Aspekt einer Ayurveda-Kur ist die Ernährung. Aufgrund meiner, durch die Ärztin bestimmten Grundkonstitution, sind bestimmte Lebensmittel für mich sehr gut geeignet oder nicht ideal.
Die reiche Essensauswahl beim Buffet ist beschrieben mit Inhalt und für wen die Speisen empfehlenswert sind und für wen nicht. Die Vollpension im Hotel bietet durchwegs sehr schmackhaftes, abwechslungsreiches und gesundes ayurvedisch-vegetarisches Essen.
Eine Auswahl an lokalem Fisch ist auch dabei. Zudem wartet täglich eine grosse Auswahl an Desserts und exotischen Früchten. Jede Mahlzeit im offenen Restaurant mit Blick ins Grüne ist eine wahre Freude für den Gaumen und fürs Gemüt.
Fein und frisch: Das Mittagessen vom Buffet.
Yoga mit Weitblick
Ein weiterer Bestandteil einer Ayurveda-Kur ist das regelmässige Praktizieren von Yoga. Das Hotel Barberyn Beach bietet dreimal täglich Unterricht an :
Frühmorgens für jedes Niveau
Nachmittags für Anfänger*innen und für Geübte
Der Yogaunterricht findet im obersten Stock des Schwesterhotels Barberyn Waves, das gleich nebenan liegt, statt. Der grossartige Weitblick über das Meer jeden Morgen, die sanften Körperübungen und die schönen Mantra-Lieder des Yogalehrers bescheren mir Glücksgefühle.
Der Yogaraum im «Barberyn Waves» mit Blick auf den Horizont.
Disziplin und Medizin
Eine Ayurveda-Kur bringt aber nicht nur viel Ruhe, Erholung und Nichts-Tun mit sich. Sie verlangt so einiges an Disziplin; einerseits im Einhalten der diversen Termine der Behandlungen und Essenszeiten, andererseits im Einnehmen der verschriebenen, rein pflanzlichen, Medizin.
Die Medikamente sind entweder flüssig zum Trinken oder in Form von Pülverchen oder Tabletten. Mehrmals täglich und zu fixen Zeiten sollten sie eingenommen werden – geschmacklich sind die meisten sehr bitter und alles andere als lecker.
Ich tue mich etwas schwer damit, insbesondere bei der Flüssigkeit morgens in den nüchternen Magen. Aber da muss respektive will ich durch.
Die für jeden Gast individuell bereitgestellte Medizin für den Tag.
Mein Tagesablauf
05.50 Uhr: Einnahme von flüssiger Medizin
06.00 bis 07.00 Uhr: Yoga
07.10 bis 07.40 Uhr: Frühstück
07.45 bis 09.45 Uhr: Behandlungen mit Kopf-, Ganzkörper- und Gesichts-Massage, Dampfbad, Kräuterpasten-Applikation und Kräuterbad
10.15 Uhr: Spezialbehandlung für meinen Rücken und Einnahme Medizin
13.00 bis 13.50 Uhr: Mittagessen
14.00 bis 14.30 Uhr: Akupunktur
18.00 Uhr: Einnahme Medizin
19.00 bis 20.00 Uhr: Abendessen
21.00 Uhr: Einnahme Medizin und Schlafengehen
Freie Zeit und Ausflüge in die nähere Umgebung
Zwischen den Essenszeiten und Behandlungen bleibt mir, vor allem nachmittags und vor dem Abendessen, genug Zeit, um entweder einer der zwei schönen Pools zu geniessen oder einen Spaziergang am wunderbaren «Coconut Beach», gleich unterhalb der Hotelanlage, zu machen.
Die Abendstimmungen am Strand sind wunderschön. Ich geniesse das Geräusch des Meeres, den Sand unter meinen Füssen und das Beobachten der meist lokalen Wellenreiter*innen.
Da die Brandung und die Strömung hier sehr stark sein können, verzichte ich aufs Schwimmen im Meer und beschränke mich auf ausgedehnte Spaziergänge oder setze mich in den Sand und geniesse den Moment.
Der «Coconut Beach» gleich unterhalb der Hotelanlage.
Abendstimmung am «Coconut Beach».
Digitalisierung ein Fremdwort
Was mich persönlich jeden Tag aufs Neue fasziniert und beeindruckt: die Behandlungspläne, die persönlichen Essensweisungen im Restaurant am Tisch, die Medizin ... alles ist von Hand geschrieben und nichts ist digitalisiert. Es funktioniert alles reibungslos und in Perfektion!
Die Kommunikation zwischen Arzt, Therapeuti*innen und Restaurant-Staff ist einwandfrei und mir ein Rätsel, wie das in der heutigen Zeit noch so funktionieren kann. Einfach grossartig!
Tägliche, individuell an jeden Gast abgegebene Übersichtstabelle mit den Einnahmezeiten der Medizin.
Glücksmomente
Ich erlebe täglich unzählige Glücksmomente: Angefangen mit dem Gang über die Anlage frühmorgens vor dem Yoga, begleitet vom Rauschen der Wellen des nahen Strandes oder dem Zwitschern der Vögel und dem Schreien eines Pfaus – welch Genuss, den Geräuschen des erwachenden Tages zu lauschen.
Glück verspüre ich ebenso, wenn ich von meinem Balkon aus über die Weite des Meeres blicke. Oder im Restaurant das fantastische Essen geniesse – welch Privileg.
Wertschätzung
Glück, aber auch Dankbarkeit und Demut, verspüre ich bei den täglichen Begegnungen mit den Menschen hier. Sie schenken mir unzählige Lächeln und sorgen von früh bis spät für das Wohl ihrer Gäste. Kein Wunder, dass ich gefühlt 100-mal am Tag «Thank you» sage. Ein Danke ist für mich das Mindeste an Wertschätzung.
Weitsicht: Blick von Beas Zimmerbalkon aus.
Persönliche Beratung für eine Kur in einem der Barberyn-Hotels?
Gerne beantworte ich Ihre Fragen zum Hotel Barberyn Beach, zu den anderen drei Barberyn-Hotels oder zu den restlichen Hotels in Sri Lanka, die wir in unserem Portfolio haben. Rufen Sie mich einfach an oder schicken Sie mir eine Anfrage per E-Mail. Ich freue mich darauf.
Nach zwei Wochen im «Barberyn Beach» blicke ich erholt und tiefenentspannt zurück auf eine wunderbare Zeit mit wohltuenden Behandlungen, feinstem Essen, viel Ruhe, neuem Wissen über die ayurvedische Lehre und Verhaltens- und Essensempfehlungen für den Alltag zu Hause.
Ich bin mir bewusst, dass ich im Hotel in einer Blase bin und das Einhalten der ayurvedischen Regeln zu Hause schwierig umzusetzen sind. Ich stecke mir darum keine zu grossen Ziele für daheim oder nehme mir nicht vor, alles radikal anders zu machen – der Misserfolg ist so vorprogrammiert.
Gewisse Routinen behalte ich aber bei, sei es das Glas lauwarme Wasser nach dem Aufstehen zur Aktivierung des Stoffwechsels, das Vermeiden von zu viel Zucker, Weizen und Koffein und die täglichen Momente des bewussten Atmens.